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 Sexualmedizin - Sexualstörung

Sexualmedizin

Behandlung von sexuellen Störungen beim Mann

 Diagnostik

  • Sexualanamnese*
  • Sexuelle Unlust*
  • Hormonelle Abklärung*
  • Abklärung organischer Störungen* (beim Mann: Darstellung der Penisarterien, Schwellkörpertestung)
  • Erektionsstörungen*
  • Vorzeitiger Samenerguss, u.a.

* (Erweiterte Leistungen mit Zuzahlung für Patienten der gesetzlichen Krankenkassen.)
**(Zuzahlung, wenn Untersuchung auf Wunsch des Patienten erfolgt.)


Gesamtes Spektrum der urologischen Sonographie insbesondere

  • Oberbauchdiagnostik - einschliesslich Nieren, Blase und Prostata
  • Spezielle Prostatasonographie über den After zur Früherkennung von Prostataerkrankungen (transrektaler Ultraschall)
  • Abklärung der Penisgefäße (Arterien) bei Erektionsstörungen mittels farbkodierter Gefässdarstellung (Farbduplexsonographie der Penisarterien)
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Erektile Dysfunktion

Definition

Eine Erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet die wiederholte Unfähigkeit, eine Gliedsteifigkeit (Erektion) zu erreichen bzw. aufrechtzuerhalten, die für einen befriedigenden Geschlechts-verkehr ausreichend ist. Während gelegentliche Erektionsprobleme bei Stress oder Müdigkeit normal sind, wird eine ED als chronisches Problem betrachtet, wenn es über einen längeren Zeitraum – definitionsgemäß mindestens über 6 Monate – hinweg besteht.

Häufigkeit einer ED

Eine ED ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das weltweit Millionen von Männern betrifft. Die Häufigkeit dieser Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter, aber auch jüngere Männer können betroffen sein. Schätzungen zufolge leiden etwa 30–40 % der Männer welt-weit in irgendeiner Form an erektiler Dysfunktion.

Häufigkeit nach Altersgruppen

Die Prävalenz (gesamte Anzahl der Krankheitsfälle im betrachteten Teil der Bevölkerung zu einem Zeitpunkt) einer ED variiert je nach Alter und Gesundheitszustand. Während eine ED in jüngeren Jahren seltener vorkommt, steigt die Zahl der betroffenen Männer mit zunehmen-dem Alter erheblich:

  • Im Alter von 40 bis 50 Jahren: Etwa 40 % der Männer in dieser Altersgruppe berichten von gelegentlichen Erektionsproblemen.
  • Im Alter von 50 bis 60 Jahren: Rund 50 % der Männer in dieser Altersgruppe sind betroffen. Viele Männer erleben zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Abnahme der sexuellen Leistungsfähigkeit, was oft auf altersbedingte Veränderungen der Hormonproduktion, Blutzirkulation oder sexuellen Lust zurückzuführen ist.
  • Im Alter von 60 bis 70 Jahren: Hier sind etwa 60 % der Männer von ED betroffen, wobei dies oft mit gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängt.
  • Im Alter von 70 Jahren und älter: Etwa 70–80 % der Männer in dieser Altersgruppe haben in unterschiedlichem Ausmaß mit erektiler Dysfunktion zu kämpfen.

Psychische Faktoren und ED bei Jüngeren

Auch psychische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle bei der Häufigkeit von ED, insbesondere bei jüngeren Männern. Stress, Leistungsangst, Beziehungsprobleme oder Depressionen können die sexuelle Funktion beeinträchtigen. In modernen Gesellschaften, die durch hohen Leistungsdruck, stressige Arbeitsbedingungen und eine zunehmende Nutzung digitaler Medien gekennzeichnet sind, steigt die Zahl der jüngeren Männer, die psychisch bedingte Erektionsstörungen erleben. Etwa 10–20 % der Männer unter 40 Jahren leiden an erektiler Dysfunktion. Diese ist häufig psychisch bedingt, kann aber auch durch einen ungesunden Lebensstil oder die Einnahme von Drogen oder Medikamenten verursacht werden.

Veränderungen in der Gesellschaft

Die Häufigkeit von ED hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, was auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt wird. Einerseits führt die zunehmende Lebenserwartung dazu, dass mehr ältere Männer von ED betroffen sind. Andererseits haben sich die gesellschaftlichen Normen und das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit verändert, sodass immer mehr Männer auch in jüngeren Jahren nach medizinischer Hilfe suchen. Ein weiterer Faktor ist der Wandel in der Lebensweise, der zu einem Anstieg von Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, schlechtem Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht geführt hat. Auch der zunehmende Stress in der modernen Gesellschaft kann zu einer höheren Zahl von Fällen führen, insbesondere bei jüngeren Männern.

Ursachen der erektilen Dysfunktion

Die Ursachen für ED können vielfältig sein und sowohl körperliche als auch psychische Faktoren umfassen. Zu den häufigsten körperlichen Ursachen gehören:

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem, wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Diabetes, können die Blutzufuhr zum Penis beeinträchtigen und somit zu Erektionsstörungen führen.
  • Hormonelle Störungen: Ein Ungleichgewicht der Sexualhormone, insbesondere ein niedriger Testosteronspiegel, kann ebenfalls eine ED verursachen.
  • Neurologische Erkrankungen: Schädigungen des Nervensystems durch Krankheiten wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Schlaganfälle können die Fähigkeit zur Erektion beeinträchtigen.
  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente, wie Antidepressiva, Blutdrucksenker oder Beruhigungsmittel, können als Nebenwirkung eine ED verursachen.
  • Lebensstilfaktoren: Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss, Drogenmissbrauch und Bewegungsmangel sind Risikofaktoren, die die Durchblutung und die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen können.
    Psychische Ursachen spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von ED. Zu den häufigsten psychischen Auslösern gehören:
  • Stress und Angst: Leistungsdruck und Angst, in sexuellen Situationen nicht zu genügen, können die Erektionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
  • Depressionen: Männer mit Depressionen erleben häufig eine verminderte Libido und Erektionsstörungen.
  • Beziehungsprobleme: Konflikte oder mangelnde Kommunikation in einer Partnerschaft können das sexuelle Wohlbefinden negativ beeinflussen.

Diagnostik

Die Diagnose der erektilen Dysfunktion beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Arzt nach möglichen körperlichen oder psychischen Ursachen fragt. Weitere Untersuchungen können eine körperliche Untersuchung, ein Ultraschall des Genitale, Bluttests zur Überprüfung von Hormonspiegeln und Blutfettwerten sowie eventuell eine Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße des Penis (sogenannter Schwellkörper-Injektionstest; SKIT) umfassen. In einigen Fällen kann auch ein psychologisches Beratungsgespräch sinnvoll sein, um psychische Ursachen auszuschließen oder zu behandeln.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der erektilen Dysfunktion hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Mögliche Therapien umfassen:

  • Medikamentöse Behandlung: Am häufigsten werden heutzutage sogenannte Phosphodiesterase-5 Inhibitoren (PDE5i) eingesetzt, die als Tabletten verfügbar sind. Hierbei sind in Europa 4 Substanzen zugelassen: Sildenafil (u. a. Viagra®), Tadalafil (u. a. Cialis®) und Vardenafil (u. a. Levitra®) und Afanafil (Spedra®). Sie fördern die Durchblutung des Penis und helfen so, eine stärkere Erektion zu erreichen, bzw. die Dauer der Erektion zu verlängern. Alternativ gibt es Substanzen, die in den Penis als sogenannte Schwellkörper-Autotherapie (SKAT) direkt gespritzt werden. Hierzu zählen neben Alprostadil (Viridal® bzw. Caverject®; mit Vitaros® auch als Gel verfügbar), weiter Papaverin und Phentolamin. Diese Substanzen können einzeln, oder als zweier (Bimix) bzw. dreier Kombination (Trimix) angewendet werden. Eine zusätzliche Einnahme eines PDE5i ist prinzipiell möglich.
  • Hormontherapie: Bei Männern mit niedrigem Testosteronspiegel kann eine Hormon-ersatztherapie in Erwägung gezogen werden.
  • Psychotherapie: Wenn psychische Ursachen vorliegen, kann eine kognitive Verhaltens-therapie als Einzel- oder als Paartherapie hilfreich sein.
  • Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum können die erektile Funktion positiv beeinflussen.
  • Hilfsmittel wie Penisringe können die Erektionsdauer verlängern.
  • Vakuumpumpen: Mechanische Hilfsmittel wie eine Vakuumpumpe kann zur Behandlung einer ED eingesetzt.
    Penile Stosswellentherapie (pESWT). Hierbei handelt es sich um eine neuere Therapieoption, bei dem die Schwellkörper des Penis in mehreren Sitzungen mit Stosswellen behandelt werden. Durch diesen kausalen Therapieansatz kann die Durchblutung dauerhaft verbessert werden.
  • Alterantive Therapieoptionen: Hierzu zählen u. a. pflanzliche Präparate (wie z. B. Ginseng, Maca und Gingko), Akupunktur, Beckenbodengymnastik oder die Einnahme der Aminosäure L-Arginin.
  • Chirurgische Optionen: Als Ultima ratio kann, wenn konservative Behandlungen versagen und ein deutlicher Leidensddruck besteht, das Einsetzen einer Penisprothese in Erwägung gezogen werden.

Psychologische und soziale Aspekte

Erektile Dysfunktion kann nicht nur die sexuelle Gesundheit, sondern auch das Selbstwert-gefühl und die Partnerschaft negativ beeinflussen. Männer, die an ED leiden, empfinden häufig Scham oder Angst, was zu einem Teufelskreis führen kann: Die Sorgen um die Erektion verstärken das Problem. Daher ist es wichtig, dass Betroffene frühzeitig Hilfe suchen, um sowohl körperliche als auch psychische Ursachen zu adressieren. Eine offene Kommunikation mit dem Partner und die Unterstützung durch Fachkräfte können helfen, das Problem zu bewältigen und das sexuelle Wohlbefinden wiederherzustellen.

Fazit

Eine Erektile Dysfunktion ist eine weit verbreitete, aber behandelbare Erkrankung, deren Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt. Sie kann durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein und erfordert eine umfassende, individuelle Diagnostik, um die beste Behandlung zu finden. Durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, psychologischer Unterstützung und gesunden Lebensgewohnheiten können die meisten Männer ihre erektile Funktion wiederherstellen und somit die Lebensqualität verbessern.

Abklärung einer organisch bedingten Erektionsstörung in unserer Praxis

Wir bieten Ihnen eine umfassende Abklärung einer organisch bedingten Erektionsstörung in unserer Praxis an. Hierzu gehören neben einem ausführlichen Gespräch, eine körperliche bzw. genitale Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung der Hoden und des Penis, sowie gegebenenfalls eine Blutuntersuchung (Hormonlabor). Als erweiterte Diagnostik kann ein Schwellkörper-Injektionstest (SKIT) erfoderlich sein. Bei Auffälligkeiten bzw. bei Bedarf verfügen wir über ein Netzwerk erfahrener Endokrinologen bzw. Sexual-/Paartherapeuten. Therapeutisch bieten wir Ihnen die Möglichkeit einer penilen Stosswellentherapie (pESWT) an.

Wir weisen darauf hin, dass gegebenenfalls Kosten von Ihrer Krankenkasse nicht komplett übernommen werden.

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Ihr Praxisteam Urologe – Androloge am Promenadeplatz