Beschneidung: Ein Überblick
Definition
Die Beschneidung, auch Zirkumzision genannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Vorhaut des Penis entfernt wird. Dieser Eingriff kann sowohl aus medizinischen, als auch aus kulturellen oder religiösen Gründen durchgeführt werden. In der Regel erfolgt die Operation in einer lokalen Betäubung. Alternativ ist eine Operation in einem Dämmerschlaf (sogenannte Analgosedierung) möglich.
Gründe für eine Beschneidung (Indikationen)
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Beschneidung in Erwägung gezogen werden kann:
Medizinische Indikationen:
- Phimose: Eine Verengung der Vorhaut, die das Zurückziehen dieser erschwert und Schmerzen verursachen kann.
- Immer wieder auftretende Infektionen: Häufige Entzündungen der Vorhaut oder der Eichel. Die Folge kann eine Vernarbung im Sinne einer Phimose sein, die wiederum zu vermehrten Infektionen führen kann.
- Hygienische Gründe: Schwierigkeiten bei der Hygiene, die zu Infektionen führen können.
Religiöse und kulturelle Indikationen:
In vielen Kulturen und Religionen, wie dem Judentum und dem Islam, ist die Beschneidung ein ritueller Brauch, der oft in der frühen Kindheit durchgeführt wird.
Ablauf des Eingriffs
Die Beschneidung wirdd meist ambulant durchgeführt und erfolgt in mehreren Schritten:
- Vorbereitung: Der Patient wird über den Eingriff informiert und es erfolgt eine gründliche Untersuchung.
- Narkose (Anästhesie): Der Eingriff wird in der Regel unter lokaler Anästhesie durchgeführt, um Schmerzen zu vermeiden. Ein Dämmerschlaf (Analgosedierung) ist alternativ möglich.
- Chirurgischer Eingriff: Die Vorhaut wird präpariert und entfernt. Der Arzt achtet darauf, die Eichel nicht zu verletzen. Es gibt verschiedene Operationstechniken. So kann z. B. die Vorhaut komplett (radikal) bzw. nur zum Teil entfernt werden. Die Auswahl der OP-Technik ist Befund abhängig bzw. richtet sich nach den Wünschen des Patienten.
- Wundkontrolle: Nach dem Eingriff erhält der Patient Anweisungen zur Wundpflege und zur Vermeidung von Komplikationen. Eine Kontrolluntersuchung erfolgt meist einen Tag nach der Operation.
Risiken und Komplikationen
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei der Beschneidung Komplikationen auftreten, hierbei sind folgende zu nennen:
- Infektionen: Eine Infektion der Wunde kann – wenn auch selten – auftreten. Zur Minimierung ist es essentiell, dass die Nachsorge ordnungsgemäß durchgeführt wird.
- Blutungen: In seltenen Fällen kann es zu übermäßigen Blutungen kommen. Die Bildung von kleineren Blutergüssen (Hämatomen) ist harmlos. Diese werden vom eigenen Körper innerhalb von 10-14 Tagen selber abgebaut. Ein nochmaliger operativer Eingriff ist eine Rarität.
- Schmerzen: Einige Patienten berichten von Schmerzen während der Heilungsphase, die eine Einnahme von Schmerzmedikamenten (wie z. B. Ibuprofen) erforderlich machen.
- Veränderungen der Empfindlichkeit: Nach der Beschneidung kann es in seltenen Fällen zu Veränderungen bezüglich der Empfindlichkeit der Eichel kommen. Meist normalisiert sich diese nach einigen Wochen nach der Operation.
Kostensituation
Möglicherweise werden die Kosten des Eingriffs von Ihrer Krankenkasse nicht übernommen. Die Kostensituation ist individuell zu besprechen und wird bei Ihrer Vorstellung in unserer Sprechstunde thematisiert.
Fazit
Die Entscheidung zur Beschneidung sollte gut überlegt und in Absprache mit einem erfahrenen Facharzt getroffen werden. Es ist wichtig, alle Aspekte, einschließlich der medizinischen Notwendigkeit, kulturellen Überzeugungen und möglichen Risiken, zu berücksichtigen.
Beschneidung in unserer Praxis
Eine Operation in unserer Praxis ist als ambulanter Eingriff möglich. Eine Betäubung kann sowohl örtlich, als auch in Analgosedierung (Dämmerschlaf) erfolgen. Wir sind ein Team erfahrener Operateure und führen diesen Eingriff sehr häufig durch.
Bei weiteren Fragen oder zur Klärung von Unsicherheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Praxisteam Urologe – Androloge am Promenadeplatz